Mel Ramos (1935 – 2018)

Mel Ramos zählt zu einen der bekanntesten Vertreter der Pop-Art. Er war vor allem für seine farbenfrohen Abbildungen von Comic-Helden und Pin-Up-Girls bekannt.

 

Mel Ramos Werdegang

Mel Ramos wurde als Kind portugiesischer Einwanderer 1935 in Sacramento, Kalifornien geboren. Er studierte Kunst sowohl am Sacramento Junior College als auch am State College. Einer seiner Lehrer war Wayne Thiebaud. Er lehrte Ramos Kunst fernab von dem damals in den USA vorherrschenden Stil des „Abstrakten Expressionismus“, der sogenannten „Bay Area Figurative School“. Zu Anfang seiner Karriere war seine Leidenschaft für Comic-Figuren so groß, dass er ab 1961 begann, zunächst männliche Superhelden wie Batman, Superman oder The Spectre zu zeichnen.

 

Der Durchbruch Mel Ramos

Seinen endgültigen Durchbruch erreichte er aber erst 1963 durch die Abbildung von weiblichen Figuren aus der Comic Welt. Als nächsten Schritt widmete sich Mel Ramos der Darstellung von „Commercial Pin-Ups“, welche zu seinem Markenzeichen werden sollten. So viel geballte Weiblichkeit in lasziven Posen rief jedoch Kritik von Seiten konservativ-feministischer Gruppen hervor.

 

1966 hatte Ramos seine erste Einzelausstellung in der Galerie Ricke in Kassel. Im darauffolgenden Jahr stieß seine Kunst in Köln jedoch auf so heftige Proteste, dass sich die Polizei vor Ort gezwungen sah, die sodomitisch angehauchten Ausstellungsstücke mit Tüchern zu verhängen. Es folgten dennoch zahlreiche weitere Ausstellungen, die sich bis heute einer großen Beliebtheit erfreuen. So provokativ seine Werke auch sind, bleibt deren Popularität ungebrochen.

 

Zu Beginn der 1970er Jahre schlug Ramos mit den sogenannten „Unfinished Paintings“ einen neuen Weg ein. In Anlehnung an Aktbilder von berühmten Malern des 18. und 19. Jahrhunderts, wie Jean-Auguste-Dominique Ingres, Amedeo Modigliani oder Édouard Manet ersetzte er deren zurückhaltende Erotik durch einen für ihn typischen frivolen, knallbunten Stil.

 

Die Werke Mel Ramos

Mel Ramos Werke stehen für die moderne Gesellschaft und deren Umgang mit dem weiblichen Körper und dem Vergleich von Schönheit und Konsum. Sein Markenzeichen ist der Bezug zur Kunstgeschichte und der klassischen Mythologie.

 

Ramos Pin-up-Girls mit Objekten wie Cola-Flaschen, Zigarren, Golfbällen uvm. sind verpackte bzw. unverhüllte Konsumkritiken. Den Effekt erreicht er, indem er Pin-up-Girl und Objekt in einer Art Maßstabsumkehrung abbildet. So landete etwa das deutsche Supermodel Claudia Schiffer in dem Bild „Doggie Dinah (Claudia Schiffer)“ zwischen zwei Hotdog-Bröttchen. Das Werk, welches im Jahr 1997 in einer Hamburger Galerie ausgestellt wurde, musste aber bald wieder abgehangen und außer Landes gebracht werden. Der Grund: Frau Schiffer hatte Anzeige erstattet.

 

Seine Motive entnahm Mel Ramos, wie andere Pop-Art Künstler auch, aus Zeitschriften und Comics. Besonders die Arbeiten von den Abbildungen der verschiedensten Prominenten machten die Ramos-Werke und den Künstler populär. So entstanden mit den Jahren rund 350 Gemälde mit den berühmten Pin-up-Girls.

 

Profisport und Zeitgenössische Kunst – ein Widerspruch?

Eine gute Sache wäre es sicherlich, solche Kunstwerke, welche Mel Ramos damals bereits für den Sponsor Mobilcom und den Fußballclub FC St. Pauli erschaffen hat, auch für weitere Vereine und von weiteren künstlerischen Vertretern der Pop-Art erschaffen zu lassen. So bleiben Partner auch nach deren Rückzug aus dem Verein bei den Fans im Gedächtnis. Mel Ramos, der bereits 2018 verstorben ist, wird diese wertvolle Arbeit leider nicht mehr leisten können.

 

Neben Fußball wurden auch andere Sportarten von Mel Ramos künstlerisch aufgegriffen.

 

Hierzu zählte Mel Ramos persönliche Leidenschaft Baseball. So sind bereits 1979 drei Motive mit den Spielern Graig Nettles und dem Arbeitstitel Golden Glove, Lou Brock und dem Titel Hit Men sowie mit dem Spieler Rod Carew entstanden. Die Besonderheit ist hier, dass auch die Sportler die Arbeiten signiert haben. Weitere Motive sind die Arbeit Football Fannie aus dem Jahr 1997, The Rounder aus dem Jahr 1999, wo es um den Boxsport geht und Top Flite II aus dem Jahr 2001 mit dem berühmten Gesicht von Nicole Kidman, ein Must Have für jeden Freund des Golf Sports.

 

Natürlich darf auch der Motorsport als Thema für den Künstler Mel Ramos nicht fehlen. Er schuf 2004 den Klassiker Tyra Tire in einer Auflage von nur 199 Exemplaren. Neben der Top Flite II zum Thema Golf schuf er 2006 ein weiteres Werk mit dem Titel „Titleist Tisch“. Auch hier betrug die Auflage nur 199 Exemplare.

 

Marilyn als Hauptmotiv Mel Ramos

Mel Ramos Hauptmotive sind und bleiben jedoch die Peek a Boo Marilyn Motive aus dem Jahr 2002, oder die Candy II, auch Snickers genannt, aus dem Jahr 2004. 2019 gab es eine Ausstellung mit Mel Ramos Werken in London und Modernism San Francisco, California.

 

Besonders die Arbeiten Navel Orange aus dem Jahr 2013 als auch die Arbeit Peek a Boo the towel aus 2015 erfreuen sich großer Beliebtheit. Ein weiterer Klassiker ist die Lithografie Suzi Soup aus dem Jahr 2010. Wir haben diese Lithografie noch vorrätig. Selbstverständlich sind alle Arbeiten handsigniert und nummeriert.

 

Diese und viele weitere Arbeiten des Künstlers und andere Pop Art finden Sie auch unter www.mel-ramos.de oder in unserer Galerie. Die Kunstgalerie Klamer freut sich auf Ihren Besuch!

 

Ausstellungen

Mel Ramos ist natürlich auch im Museum vertreten. Dazu zählt unter anderem eine Ausstellung 2015 im Ludwig Museum in Koblenz. Er nahm 1963 an einer Ausstellung im Oakland Museum in Kalifornien United State of America, 1966 an einer Wanderausstellung California und 1977 in einer Retroperspektive ebenfalls im Oakland Museum Kalifornien teil.